Die Geschichte von Harley-Davidson

Für jeden Motorradfahrer ist es immer noch ein großer Traum, einmal auf einer Harley-Davidson zu fahren. Das Bike aus den USA hat einen Kultstatus, den es auch nicht verlieren wird. Nicht erst seit dem Film „Born to be wild“ hat es das Zweirad zu Weltruhm gebracht. Bereits vorher wurde es in den USA als verlässliches und kraftvolles Motorrad geschätzt.

Gegründet wurde die Firma unter dem Namen Harley-Davidson Motor Co. in Milwaukee, wo sie auch immer noch ihren Sitz hat. Dabei sah das erste Motorrad der Firma gänzlich anders aus als die schweren Maschinen, die heute auf der Straße fahren. Es war eher ein Fahrrad mit Hilfsmotor, das in Milwaukee 1903 auf den Straßen knatterte. William Harley war technischer Zeichner und Arthur Davidson Modellbauer. Die Firmengründer begannen 1903, verschiedene Prototypen eines Motorrades zu bauen. Man baute zunächst französische Motoren nach, deren Zeichnungen man von einem Bekannten erhalten hatte. Zunehmend nahm das Motorrad seine Form an, wurde robuster und gewann 1908 bereits ein Rennen. 1911 kam dann der Durchbruch mit einem 811 Kubikzentimeter-Motor. Die ersten großen Aufträge kamen von der Armee, die die Fahrzeuge im Ersten Weltkrieg einsetzte. Als das Geschäft mit dem Krieg nachließ, entwickelte man eine Sportversion. Der Motor galt – wie heute noch – als sehr laufruhig und vor allem für lange Strecken geeignet.

Motoren, die Geschichte schrieben

In den 30er-Jahren nahmen die Harleys dann die Form an, die wir heute kennen und schätzen: Die Flathead-Modelle waren auch bei der US-Armee beliebt, die sie bis 1948 in großen Mengen einkaufte. Die Motoren wurde immer weiterentwickelt, zunächst in einen Knucklehead-Motor, dann in den Panhead-Motor. Er sparte Öl, und die Zylinderköpfe waren aus Leichtmetall.

In den 50er-Jahren baute Harley-Davidson einige Sportmodelle, um der Nachfrage des Marktes zu genügen. Die nächste Generation des Motors nannte sich Shovelhead, war aber sehr anfällig für Fehler. Er hielt sich aber bis in die 80er-Jahre. Das Motorradunternehmen hatte bei Porsche die Entwicklung eines neuen Motors in Auftrag gegeben, der erstmals aus Leichtmetall gebaut wurde und Evolution genannt wurde. Mit 1338 Kubikzentimetern gehörte man jetzt in die Oberklasse der Motorräder.

Maschinen sind Ausdruck eines Lebensstils

Harley-Davidson hat wohl auch deshalb so lange überlebt, weil man sich immer wieder neu erfand. Wenn es Vorschriften gab, um den Lärm zu reduzieren, wurde der Motor modifiziert. Gab es Klagen über die Haltbarkeit, ging man nach Deutschland und baute mit Porsche an neuen Motoren, die mindestens 500 Stunden ohne Probleme liefen. Das Unternehmen hatte zahlreiche Krisen, ist aber immer wieder erfolgreich daraus herausgekommen. Selbst die Tatsache, dass die Maschinen die Lieblinge von Rockergangs wie den Hells Angels sind, hat nichts am Image geändert. Nach wie vor ist die Harley-Davidson eine Frage des Lebensstils. Heute leisten sich Börsenmanager und Zahnärzte eine Harley-Davidson und fahren im Frühling zu den Verwandten aufs Land.

Immer wieder wurden die Bikes auch in Filmen verwendet. Eine Harley-Davidson ist in einer Terminator-Folge zu sehen, aber auch in Pulp Fiction und in Ghost Rider sowie in Indiana Jones. Aber eigentlich braucht das Unternehmen diese Werbung nicht. Die 63 Filialen in Deutschland laufen prächtig. Und vor Kurzem hat die Firma auch ein erstes elektrisch betriebenes Motorrad angekündigt.

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